Palliative Pflege im vertrauten häuslichen Umfeld

An dieser Wahrheit führt kein Weg vorbei: Das Sterben ist ein Teil des Lebens. Die palliative Pflege leistet einen eminent wichtigen Beitrag dazu, sich diesem Tatbestand zu stellen, statt die Augen davor zu verschliessen. Als speziell auch in der Palliativpflege ausgebildete Fachkraft ist es mein Anliegen, die Lebensqualität schwerkranker Klienten so gut wie möglich zu erhalten und eine Überversorgung sowie Einschränkung durch pflegerische und medizinische Massnahmen zu verhindern. Vor allem der vielfach als "Abschiebung" empfundene Wechsel in ein Hospiz, ein Pflegeheim oder die Palliativstation eines Spitals wird am Ende ihres Lebens von den meisten Menschen gefürchtet. Deshalb ist es für mich massgeblich, das pflegerische Handeln möglichst zu Hause auf die individuellen Bedürfnisse sterbender Menschen auszurichten. 

Was ist Palliativpflege?

Grundlage der Palliativpflege, die ich in den Kantonen St. Gallen und Thurgau als ambulante Dienstleistung anbiete, ist ein ganzheitliches Pflegekonzept, das eine fachgerechte und an den Bedürfnissen des Schwerkranken orientierte Betreuung ermöglicht. Im Mittelpunkt steht dabei, die Würde des Klienten zu bewahren und seine Privatsphäre zu achten. Wird die Palliativpflege ambulant zu Hause durchgeführt, so lebt der Klient auch weiterhin in seinem gewohnten Umfeld und kann zumindest in einem gewissen Rahmen liebgewonnene Eigenheiten und Tagesstrukturen beibehalten. Dabei unterstütze ich Klient und engste Angehörige nach besten Kräften. So sind Verabreichung von Medikamenten, Einhaltung der Körperhygiene und Vermeidung von Druckgeschwüren bei dauerhaft liegenden Palliativpatienten wesentliche Aufgaben, denen ich bei meinen täglichen Besuchen nachkomme. Um auftretende Schmerzen zu erkennen und zu lindern, betrifft die Frage "Was ist Palliativpflege?" jedoch auch eine umfassende Pflegediagnostik, auf deren Basis ich neben der ärztlich angeordneten medikamentösen Schmerztherapie gemeinsam mit den Palliativpatienten und deren Angehörigen entsprechende Massnahmen rund um Ernährung, Mobilisation und Lageveränderungen einleiten kann.

Für mich ist Palliativpflege mehr als Hygiene und Schmerztherapie

Aus dem bisher Gesagten dürfte bereits deutlich werden: Die Linderung von Schmerzen, die Vermeidung von Druckgeschwüren sowie die Aufrechterhaltung der Körperhygiene sind grundlegende Anforderungen einer Palliativpflege – doch sie sind längst nicht alles. Der Tatbestand einer unheilbaren Erkrankung und eines relativ baldigen Abschieds schaffen für Betroffene und deren Angehörige eine Grenzsituation, in der Verlustängste, Wut, Trauer, Hoffnungslosigkeit und ähnliche Gefühle auftreten können. Meine zusätzlichen Aufgaben als Pflegender sind es somit, …

  • in einer psychischen Dimension den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, diese Emotionen zu äussern und sich in dieser Situation ernst- und angenommen zu fühlen
  • in einer spirituellen Dimension sich der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Tod zu stellen und Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Lebens sowie der eigenen Lebensbilanz zu erörtern
  • sowie in einer sozialen Dimension die Einbindung des Klienten ins soziale Netz so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und Kontakte zu Freunden, Kollegen oder Nachbarn nicht abreissen zu lassen. 

Sie erkennen daran schon, wie umfassend ich sterbende Klienten mit Schmerzen durch palliative häusliche Pflege betreuen und versorgen kann. Ist die Palliativpflege für Sie in den Kantonen Thurgau und St. Gallen akut oder in ansehbarer Zeit ein notwendiger Schritt, so bin ich für alle organisatorischen Fragen, Wünsche oder Anregungen Ihr Ansprechpartner.